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Praxisbeispiele Materialcharakterisierung

Haben Sie Verarbeitungsprobleme mit Ihrer Folie oder möchten gerne wissen, wie die Folien Ihres Wettbewerbers aufgebaut sind?

Wenn Verarbeitungsprobleme bei einer Folie auftreten, stellt sich die Frage, welche Unterschiede zur spezifizierten Folie vorliegen. Gründe für die Probleme können unterschiedliche Werkstoffe, eine andere Schichtanzahl, bzw. andere Einzelschichtdicken sein.

Dazu bieten wir verschiedene Untersuchungen an, zugeschnitten auf die von Ihnen benötigten Informationstiefe:

 DSC- Sreening (DSC= Differential Scanning Calorimetry):

Es handelt sich um eine Methode zur Materialcharakterisierung anhand der thermischen Eigenschaften wie z.B. Kristallitschmelzpunkt Tm, Kristallisationsverhalten Tc, Oxydationsstabilität und in vielen Fällen auch der Glasübergangstemperatur Tg.

Es können z.B. bei Polyolefinfolien Abmischungen von PE-LD und PE-LLD festgestellt und charakterisiert werden, Unterscheidungen von A-Pet und G-PET sind möglich, Untersuchungen zur Thermostabilisierung usw.

Anwendungsbeispiel:

Bei der Folienverarbeitung traten Siegelprobleme auf. Ein Vergleich der Siegelkurven von der Problemfolie und von einem Rückstellmuster bestätigen dies (siehe Grafik). Eine Untersuchung der Siegelschichten mittels DSC zeigt bei Muster 2 (grün) Kristallitschmelzpunkte Tm bei niedrigeren Temperaturen als bei Muster 1 (orange). Bei Muster 2 (grün) wurde ein PE-Plastomer eingesetzt, das für die niedrigere Siegelstarttemperatur (siehe Pfeil) verantwortlich ist.

Thermokurve_DSC-Messung

Beispiel_Siegelkurve

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Mikrotomschnittbild: Es wird ein Mikrotomschnittbild im Folienquerschnitt bei Raumtemperatur aufgenommen und anschließend werden die sichtbaren Schichten vermaßt.

Strukturaufbau: Zusätzlich zum Mikrotomschnittbild wird die Folie thermomikroskopisch untersucht, um eventuell weitere Schichten sichtbar zu machen (z.B. coextrudierte Siegelschichten)

Foliengrobanalyse: Zusätzlich wird ein DSC- Screening (-20 -300°C/ 2 Heizläufe) der Gesamtfolie durchgeführt und die Werkstoffklassen der Einzelschichten (z.B. PE, PP, PA, PET; EVOH; ausgenommen sind Kleber, Lacke, Haftvermittler) mittels FTIR-Spektroskopie ermittelt.

Beispiel Foliengrobanalyse: Mikrotomschnittbild mit Angabe der Werkstoffklassen der Einzelschichten

 

Foliengrobanalyse_Mikrotomschnittbild

Materialanalyse: Hier werden soviel Informationen über die Folie wie möglich gesammelt. Die Einzelschichten werden, falls möglich, mittels FTIR-Spektroskopie zur Werkstoffbestimmung untersucht. Einige Additive, wie z.B. Gleitmittel, Antiblockmittel, Weißpigmente können ebenfalls qualitativ bestimmt werden.

Des weiteren findet eine Charakterisierung der Folie mittels Thermoanalyse DSC (Differential Scanning Calorimetry) statt, siehe Punkt DSC

Beispiel Materialanalyse: Mikrotomschnittbild mit Informationen zu den einzelnen Schichten

Materialanalyse_Mikrotomschnittbild