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Klaus Pöpperl über Druckspezifikationen – Versuch einer Standardisierung

Ihr Thema gehört zu einer Reihe von verschiedenen Blickwinkeln auf den Fokus 1st time right bzw. im ersten Anlauf klappt schon alles. Was ist Ihre Kernaussage, bezogen hierauf?

Die Druckspezifikation kann für den Drucker eine gute Grundlage für die Entscheidung sein, auf Produktion zu gehen oder nicht bzw. die Anforderungen für die Kunden, wenn sie vereinbart wurden, gleich von Anfang an zu treffen.

Sie referieren über Druckspezifikationen – Versuch einer Standardisierung. Was bewegt Sie besonders in diesem Zusammenhang?

Viele Reklamationen wegen Druckfehlern, die eigentlich für die Verpackung eine untergeordnete oder gar keine Auswirkung haben. Zum Beispiel Fehler, die später weggeschnitten werden oder sich auf der Rückseite der Verpackung befinden. Bislang gab es noch keine klare Regelung (als Standard), nur seltene bilaterale Vereinbarungen. Dadurch kann viel Material im Sinne der Nachhaltigkeit/Ressourcenschonung und Rüstzeiten eingespart werden.

Inwiefern können Spezifikationen schon im Vorfeld der Produktion dazu beitragen, Fehler zu vermeiden und was liefert der Verband dazu?

Die Spezifikationen bilden die wesentlichen möglichen Fehler ab und „schärfen“ das Auge des Druckers. Über den Verband können die gleichen Regeln für alle Anbieter gelten, so dass der Kunde die Lieferanten nicht gegenseitig ausspielen kann und klare Vorgaben vorliegen.

Wo sehen Sie für die Verpackungsdrucker momentan besonderen Handlungsbedarf?

Ein Standard bietet für Drucker und Verarbeiter Klarheit und die Möglichkeit einer eindeutigen Spezifikation

Was erwarten Sie persönlich von der Zuhörerschaft?

Offene Diskussionen – ich hoffe, dass nicht nur Drucker, sondern auch Verpackungsentwickler bzw. Marketingagenturen der Kunden dabei sind.

Konferenzen zum Thema Drucken erfreuen sich größerer Beliebtheit als noch vor einigen Jahren. Woher kommt Ihrer Meinung nach dieses gesteigerte Interesse an Wissen und Kontakten?

Die Differenzierung über das Druckbild, um eine gewisser Wertigkeit des Produktes darzustellen, führt m. E. zu wachsendem Interesse.

Welche Rolle spielt Ihrer Meinung nach das Zusammenwachsen von verschiedenen Druckverfahren – nicht nur in einem Unternehmen oder einer Marke – sondern sogar in einer Maschine?

Immer mehr maßgeschneiderte Lösungen zu Lasten der Auflagen.

Und dann noch eine private Frage: Was begeistert Sie außerhalb Ihrer beruflichen Tätigkeit?

Ehrenamtliche Tätigkeiten: Ich bin seit knapp 20 Jahren Vorsitzender des Sportvereins und seit 10 Jahren Mitglied des Gemeinderats. Darüber hinaus habe ich Familie (2 Kinder, inzwischen erwachsen)  und reise gern.

 

Klaus Pöpperl studierte Chemie und Geographie an der Universität (TU) Karlsruhe. Nach zweijährigem Referendariat für das Lehramt an Gymnasien wechselte er in die Industrie zur Lonza Werke GmbH. Dort sammelte er 7 Jahre Erfahrungen im Qualitätsmanagement und führte ein QMS nach ISO 9001 ein, das 1992 zertifiziert wurde.
Seit 1993 ist er bei der Südpack Verpackungen GmbH & Co KG tätig. Dort ist er als Direktor für die Bereiche Qualität, Umwelt/Nachhaltigkeit und Arbeitssicherheit  Mitglied des obersten Führungsteams.
Erfahrungen sammelte er als Leiter der Qualitätssicherung bei Südpack in den Bereichen: Extrusion, Druckerei (Flexo, Roto, Digital), Kaschierung und Beutelherstellung sowie bei Verpackungen für Pharma- und Medizintechnik und für technische Anwendungen.
Klaus Pöpperl ist beim Industrieverband Kunststoffverpackungen (IK) Mitglied im Hauptausschuss Bedarfsgegenstände, in den Arbeitskreisen Qualitätsleiter, Nachhaltigkeit und als Vorsitzender der Arbeitsgruppe „Druckspezifikation“ aktiv und beschäftigt sich am liebsten mit Risikoanalysen bei der Herstellung und dem Vertrieb von coextrudierten und kaschierten Verbundfolien und der Risikominimierung durch optimierte Prozesse und Spezifikationen.